Es ist kein Zufall, sondern entspricht der Tradition
seiner Verwendung, dass das Wort in Dresden als Totschlag-Wort der
deutsch-nationalen Pegida-Demonstranten jetzt wieder aufgetaucht
ist. Von seiner kompletten Sinnfreiheit hat es in seiner
hundertjährigen Geschichte nichts eingebüßt und damit auch nichts
von seiner Attraktivität für die Bewohner des geistigen Unterholzes.
Zum Dank für die Bereicherung ihres Wortschatzes revanchieren sie
sich Montag für Montag mit dem hingehauchten Reim: „Lügenpresse – auf
die Fresse!“. Als Wort wünschen wir der „Lügenpresse“ das baldige
Ableben, aber als „Unwort des Jahres 2014“ – zu dem es gestern
ausgerufen wurde – möge es Bestand haben.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200