Die Einführung des sogenannten Warnschuss-Arrests
vor knapp einem Jahr war heftig umstritten. Tatsächlich scheinen die
Kritiker Recht zu behalten: Erfolgsgeschichten sehen anders aus.
Nur zwölfmal machten Sachsen-Anhalts Jugendrichter von der neuen
Maßregelung für junge Kriminelle Gebrauch. An mangelnden
Möglichkeiten bei etwa 2 000 Verurteilten im Alter zwischen 14 und
21 Jahren kann es nicht gelegen haben. Über die Zurückhaltung auf den
Richterbänken im Land muss sich allerdings niemand wundern. Es ist
klar, dass ohne pädagogische Angebote als unterstützende Maßnahmen
zur Resozialisierung der reine Gefängnisalltag im Jugend-Arrest
eher kontraproduktiv wirkt. Nur mit einer entsprechenden
Kombination aus Abschreckung und Hilfestellung ist die realistische
Möglichkeit gegeben, den jungen Menschen eine Alternative zur
Gangsterkarriere zu bieten.
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