Vor allem der Verfall des Ölpreises wirkt 
hierzulande offenbar wie ein Konjunkturprogramm. Autofahrer zahlen 
deutlich weniger für den Sprit, mit den gesparten Euro werden andere 
Waren gekauft. Große Chemie-Unternehmen müssen weniger für den 
Rohstoff ausgeben, das erhöht ihre Wettbewerbsfähigkeit. Das Bankhaus
Unicredit hat bei anhaltend niedrigen Ölpreisen eine Entlastung der 
deutschen Wirtschaft von 35 Milliarden Euro für das nächste Jahr 
errechnet. Umgekehrt leiden Öl-Produzenten wie Russland unter dem 
Preissturz, sie werden künftig daher weniger deutsche Autos und 
Maschinen kaufen können. Für die Bundesrepublik dürften  – aus 
wirtschaftlicher Sicht – klar die Vorteile überwiegen. Denn durch die
niedrigen Ölnotierungen steht einer breiten Masse von Menschen mehr 
Geld zur Verfügung, das sonst in den Kassen der Öl-Multis und 
-Staaten landet.
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Hartmut Augustin
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