Die Beteiligung an allgemeinen Wahlen sinkt zwar, 
aber die an Bürgerentscheiden ist noch erheblich geringer. Die 
Freunde der direkten Demokratie behaupten, das liege vor allem an den
hohen Hürden, die ihnen gesetzt werden. Da ist sicher etwa dran. Aber
es erklärt nicht alles. Initiativen für Volksentscheide wollen in der
Regel bestimmte Entscheidungen der Parlamente oder der Regierungen 
korrigieren. Das interessiert mal mehr, mal weniger Menschen.  Und 
manchmal artikulieren sich dabei kommunikationsstarke Minderheiten, 
denen vor allem am eigenen, weniger am Gemeinwohl gelegen ist. Darum 
aber geht es  bei Parlamentswahlen. Bei Bürgerentscheiden sorgen 
Quoren dafür, dass sie sich nicht zu weit von den Interessen aller 
entfernen, weil eine Minderheit besonders aktiv ist. Deshalb sind 
diese „Hürden“ im Sinne der Demokratie.
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Hartmut Augustin
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