Wenn die beiden Alten sich wieder nach vorn drängen,
kann das nur eins heißen: Es ist wirklich ernst bestellt um die
Linkspartei. Denn eigentlich hatten Oskar Lafontaine und Gregor Gysi
beschlossen, ihr gemeinsames Kind möglichst allein laufen zu lassen.
Die Partei muss von ihrer internen Krise genesen und die eigene
kleine Welt neu ordnen. Und das geht offenbar nicht ohne Papa Ost und
Papa West, die das Projekt Vereinte Linke einst aus der Taufe gehoben
haben. Dem aktuellen Parteiführungsduo Lötzsch und Ernst trauen sie
etwa so viel zu wie die FDP ihrem Außenminister Guido Westerwelle.
Also signalisieren die Altvorderen: Abwahl 2012. Wie die Partei unter
derlei Misstrauensbedingungen glaubwürdig ihre Sachpolitik unter die
Bürgerinnen und Bürger bringen will, bleibt ein Rätsel. Die Linke
braucht eine Richtungsentscheidung.
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Hartmut Augustin
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