Mitteldeutsche Zeitung: zur Maut

Aber haben wir das alles nicht längst gewusst? Das
haben wir. Weil jedem Autofahrer, der mit halbwegs wachen Sinnen
durch die Gegend fährt, klar sein muss, dass das Geld zum Erhalt
des immer maroder werdenden Straßennetzes irgendwo herkommen muss.
Eine Maut ist dafür durchaus eine angemessene Methode, wenn sie –
wie es unser Nachbarland Österreich vormacht – tatsächlich zu 100
Prozent wieder in die Straße fließt. Das hätte die Politik den
Wählern ehrlich sagen können – und müssen. Stattdessen ist die CSU
mit einer ausländerfeindlichen Kampagne auf Stimmenfang gegangen.
Keine Mehrbelastung der Inländer, hatten CSU-Chef Horst Seehofer und
sein Adlatus Alexander Dobrindt versichert. So schäbig diese
Ausländer-Hetze war, so dreist war die Lüge: Eine Maut für alle
hatte die CSU-Spitze schließlich bereits 2006 beschlossen.

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Hartmut Augustin
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