Mitteldeutsche Zeitung: zur SPD-Linken

Da wirkt es auf den ersten Blick wie ein schlechtes
Omen, wenn die bisher eher zerfledderte und sich selbst
marginalisierende SPD-Parteilinke nun ihre Kräfte bündelt und sich
neu organisiert, um schlagkräftiger ihre Anliegen vorbringen zu
können. Für die künftige Handlungsfähigkeit der Regierungspartei
muss das nicht schlecht sein. Erstens hätte die SPD-Spitze bei einer
erfolgreichen Neuorganisation der Parteilinken endlich einen
geschäftsfähigen Ansprechpartner an der Basis. Und zweitens kann
Gabriel die von ihm gewünschte wirtschaftsfreundlichere Politik auf
Dauer ohnehin nicht gegen die Mehrzahl der Genossen durchsetzen. Es
wird Debatten geben, auch quälende. Aber anders kann eine
Programmpartei nicht überleben.

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Hartmut Augustin
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