Monatlicher Tarifindex Dezember 2017 zu Dezember 2015: + 4,8 %

Der monatliche Index der tariflichen
Stundenverdienste ohne Sonderzahlungen ist nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Zeitraum von Dezember 2015
bis Dezember 2017 um 4,8 % gestiegen. Die bisher veröffentlichte
Veränderungsrate wird somit um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert.
Anlass ist die routinemäßige Neubasierung aller Tarifindizes auf das
neue Basisjahr 2015, die zu einer Neuberechnung ab dem Berichtsjahr
2015 führte.

Die Entwicklung des Tarifindex ist relevant für die Anpassung des
gesetzlichen Mindestlohns. Die Mindestlohnkommission hat in ihrer
Geschäftsordnung festgelegt, sich bei der zweijährlichen Anpassung
des gesetzlichen Mindestlohns an der Entwicklung des Tarifindex zu
orientieren und als Ausgangswert für die Anpassung zum 1. Januar 2019
nicht den derzeitigen Mindestlohn von 8,84 Euro, sondern 8,77 Euro zu
verwenden. Die bei der erstmaligen Anpassung des Mindestlohns
vorgezogene Berücksichtigung eines Tarifabschlusses im öffentlichen
Dienst wurde bei diesem niedrigeren Ausgangswert wieder
herausgerechnet, damit dieser Abschluss nicht doppelt in die Erhöhung
einfließt. Sieht die Kommission „keine besonderen, gravierenden
Umstände in der Konjunktur- oder Arbeitsmarktentwicklung“, wird sie
der Tarifentwicklung folgen. Unter diesen Voraussetzungen würde der
Mindestlohn ab dem 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro ansteigen.

In der Tarifdatenbank sind Vergütungstabellen von über 700
Flächentarifverträgen hinterlegt. Die neu eingerichtete Suchfunktion
über die Höhe des tariflichen Stundenverdienstes ermöglicht die
Ermittlung von in der Tarifdatenbank abgespeicherten Tarifverträgen,
die bei der Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Januar 2019 angepasst
werden müssten. Ausführliche methodische Erläuterungen zu den
Tarifindizes des Statistischen Bundesamtes bietet das Methodenpapier
zu dieser Statistik. Die vollständigen Zeitreihen des monatlichen
Index der Tarifverdienste können über die Tabelle „Monatlicher Index
der Tarifverdienste“ (62231-0001) in der Datenbank GENESIS-Online
abgerufen werden.

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabelle sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 42 36,
www.destatis.de/kontakt

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