Der aktuelle Deloitte Property Index zeigt: Der
deutsche Immobilienmarkt ist weiterhin ausgesprochen heterogen.
Während die Preise in München steigen, fallen sie in
strukturschwachen Regionen kontinuierlich. Dabei ist der deutsche
Markt sowohl von höheren Investitionen als auch von sinkenden
Renditen gekennzeichnet. Im europaweiten Vergleich ist der Kauf einer
Neubau-Eigentumswohnung in Deutschland mit rund 2.000 Euro pro
Quadratmeter vergleichsweise günstig, die Schaffung neuen Wohnraums
liegt im gesamteuropäischen Durchschnitt. In Deutschland reicht somit
eine Investition von rund 200.000 Euro für den Kauf eines Drei- oder
Vierzimmerappartements mit ungefähr 100 Quadratmetern. In Österreich
und Italien müsste man sich auf ca. 80 Quadratmeter beschränken, in
Großbritannien würde man für diese Summe gerade einmal Wohnraum von
39 Quadratmetern erhalten.
„Wohnen in Metropolen wie London oder Paris bleibt weiterhin kaum
bezahlbar. Obwohl auch die Immobilienpreise in Berlin stetig steigen,
liegt die deutsche Hauptstadt immer noch deutlich hinter dem
nationalen Spitzenreiter München. Aufsteiger des Jahres ist
Frankfurt: Die Main-Metropole ist inzwischen auf Platz zwei der
teuersten Pflaster Deutschlands vorgerückt. Eine spürbare Auswirkung
der Flüchtlingsthematik auf die Preise in deutschen Städten stellt
der Report nicht fest, die Nachfrage nach Wohnraum bleibt aber
allgemein hoch“, erklärt Michael Müller, Partner und Leiter Real
Estate bei Deloitte.
Die teuersten deutschen Städte
Stadt Preis pro m2 Vergleich zum Landesdurchschnitt
1. München 6.080 EUR 295%
2. Frankfurt 3.950 EUR 192%
3. Hamburg 3.790 EUR 184%
4. Berlin 3.200 EUR 155%
Insgesamt moderate Entwicklung
Die Zeichen sprechen für eine relative Beruhigung des europäischen
Immobilienmarkts: Das gemäßigte wirtschaftliche Wachstum sorgt dafür,
dass die Preise insgesamt nicht überproportional zulegen. Auf der
anderen Seite unterstützen die niedrigen Zinsen entsprechende
Investments. Abseits dessen ist die Lage in den verschiedenen Städten
Europas sehr unterschiedlich. So ist die Kaufkraft der beispielhaft
angesetzten 200.000 Euro in Osteuropa und Russland besonders hoch. Am
anderen Ende der Skala finden sich neben London und Paris auch
Madrid, Brüssel, Rom und Dublin. In Deutschland gibt es in München
mit 33 Quadratmetern den geringsten Platz fürs Geld.
Europaweit rund drei neue Wohnungen pro 1.000 Einwohner
Die Schaffung neuen Wohnraums in Deutschland liegt in etwa im
europäischen Mittel – also bei ungefähr 2,8 neuen Wohnungen pro 1.000
Einwohner. Deutlich höher ist sie vor allem in Russland, Österreich
und Frankreich, während in Portugal und Ungarn am wenigsten neue
Wohnungen gebaut wurden. Portugal und Spanien sind europäische
Spitzenreiter bei der Anzahl der Wohneinheiten, die den Einwohnern
bereits zur Verfügung stehen – der Immobilienmarkt ist hier
weitgehend gesättigt. Im europäischen Durchschnitt kommen 486,5
Einheiten auf 1.000 Einwohner. Deutschland liegt mit 512 Einheiten
knapp über dem Durchschnitt.
Kaufpreise ziehen leicht an
Die Kaufpreise für Wohnraum ziehen in Deutschland nur moderat an –
im Unterschied zu Irland und Spanien. Auch in Ungarn und den
Niederlanden legen sie zu, während sie in Italien und Russland sogar
fallen. Das insgesamt höchste Niveau findet sich in Großbritannien,
Frankreich und Irland, das niedrigste in Ungarn, Portugal und Polen.
Nach Städten betrachtet sind die Kaufpreise in London (18.128 Euro
pro qm) und Paris (10.700 Euro pro qm) am höchsten, in den
ungarischen Städten Debrecen und Györ am niedrigsten (749 bzw. 987
Euro pro qm).
Günstig bauen in Deutschland
Wer in Deutschland bauen will, hat Glück: Nirgendwo in Europa
finden sich so günstige Rahmenbedingungen. So muss ein deutscher
Häuslebauer im Schnitt gerade einmal 3,2 Jahresgehälter aufwenden,
damit der Traum vom eigenen Haus Wirklichkeit werden kann. Ähnlich
günstig ist es in Belgien und den Niederlanden. Weniger gute
Aussichten haben, sicherlich auch aufgrund der niedrigen Einkommen,
die Ungarn, Iren, Italiener, Franzosen und Polen – und am meisten
leisten müssen einmal mehr die Briten, bis sie eine Immobilie
bezahlen können.
Vermehrte Investitionen
Rund 20 Milliarden Euro wurden 2015 deutschlandweit in Wohnraum
investiert, acht Milliarden mehr als im Vorjahr. Auf der anderen
Seite sinken die Renditen in den Städten und auf dem Land. Dabei
fließt vermehrt Kapital in den Immobilienmarkt, da dieser im Kontext
niedriger Zinsen attraktiver erscheint als etwa der Anleihenmarkt.
Die Aussichten für Investoren sind insgesamt gut – die Nachfrage
steigt kontinuierlich an, die gesamtwirtschaftlichen Aussichten sind
günstig. Dass die Bautätigkeit dabei im Vergleich zu den Vorjahren an
Tempo abgenommen hat, liegt unter anderem an der Verknappung von
Bauland und teilweise auch an neuen gesetzlichen Bestimmungen.
„Obwohl Wohnraum in Deutschland generell begehrt ist, verfestigt
sich die unterschiedliche regionale Entwicklung. Auf der einen Seite
kennen die Preise in den Metropolen nur eine Richtung, auf der
anderen nimmt der Leerstand und damit das Überangebot verfügbaren
Wohnraums in bestimmten Gegenden weiter zu. Das gilt für Regionen in
den neuen Bundesländern genauso wie für Teile des Ruhrgebiets. Ob und
wie diese Entwicklung durch Maßnahmen der Politik beeinflusst werden
kann, sei dahingestellt – Angebot und Nachfrage sprechen hier eine
eindeutige Sprache“, resümiert Müller.
Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/ZB3Vy zum
Download.
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