Eine Belebung des Marktes für Fusionen und Übernahmen (M&A) in
Deutschland ist weiter nicht in Sicht. Der ZEW-ZEPHYR M&A Index für
Deutschland bewegt sich derzeit wie schon seit Anfang 2011 bei rund
60 Punkten. Auf diesem Niveau werden die M&A Aktivitäten bis zur
Jahresmitte 2013 weiter verharren. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Prognose des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in
Mannheim. Vom bisherigen Höchstwert des M&A Index Deutschland von
fast 100 Punkten im Jahr 2009 ist das derzeitige Niveau weit
entfernt.
Auf Grundlage der Zephyr-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD)
berechnet das ZEW regelmäßig den M&A-Index für Deutschland und
prognostiziert dessen weiteren Verlauf bis Juli 2013. Aktuell steht
der ZEW-ZEPHYR M&A Index Deutschland bei rund 60 Punkten. Der
gleitende Zwölf-Monats-Durchschnitt des Indikators befindet sich seit
Februar 2011 unverändert im Bereich der 60-Punkte-Marke. Damit setzt
sich die Anfang 2011 eingetretene Bodenbildung bei den M&A
Aktivitäten fort.
Die Prognose für die kommenden Monate ist ebenfalls ernüchternd.
Die aktuelle Vorhersage geht von einer weiterhin anhaltenden
Seitwärtsbewegung im Bereich der 60-Punkte-Marke aus. Begründen lässt
sich die prognostizierte schwache Entwicklung des Indikators zum
einen durch den in die Vorhersage einfließende OECD-Frühindikator der
konjunkturellen Entwicklung (CLI). Er weist im Juni 2012 den
niedrigsten Wert für Deutschland seit Oktober 2009 auf. Zum anderen
hat sich die Anzahl an Gerüchten zu bevorstehenden M&A Transaktionen,
welche sich als guter Indikator für zukünftig realisierte
Transaktionen bewährt haben, im ersten Halbjahr 2012 nicht bedeutend
verändert.
Dass die Unternehmen mit Zukäufen und Übernahmen nach wie vor
zögern, liegt einerseits an den weltwirtschaftlichen Unsicherheiten
in Folge der nach wie vor ungelösten Schuldenkrise. Andererseits
steht auch die eingeschränkte Finanzierungsbereitschaft der Banken
infolge höherer Kapitalanforderungen einer Belebung des M&A Marktes
entgegen. Daran scheinen auch die langfristig günstigen Zinssätze in
Deutschland nichts zu ändern, die eigentlich lukrative
Rahmenbedingungen für Fusionen und Übernahmen bieten. „Auch die
M&A-Praxis geht nicht von einer kurzfristigen Trendwende in
Deutschland aus“, stellt Mark Schwerzel, International Director
Bureau van Dijk fest. „Dagegen werden von M&A- und Investment-Kunden
manch anderer Länder die Aussichten durchaus positiver beurteilt.
Speziell in Russland wird im kommenden Jahr sogar eine deutliche
Zunahme der Aktivitäten erwartet.“
Weitere Beiträge zu den weltweiten M&A-Märkten finden Sie in
beigefügtem M&A Report Oktober 2012.
Pressekontakt:
Bureau van Dijk
Christine Stühler
+49 (69) 96 36 65 – 65
christine.stuehler@bvdinfo.com
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