NABU: Deutschland muss finanzielle Zusagen bei Artenschutz einhalten

: Weltnaturschutzgipfel in Nagoya darf kein zweites Kopenhagen werden

Berlin – Anlässlich des heutigen Kongresses der CDU/CSU Bundestagsfraktion zu biologischer Vielfalt und Klima erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

„Die Union als Regierungspartei muss alles dafür tun, dass die Weltnaturschutzkonferenz in Nagoya ein Erfolg wird. Wir können uns kein zweites Kopenhagen erlauben. Die verhärteten Fronten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern müssen aufgebrochen werden, und das wird nur gelingen, wenn sich Deutschland und Europa beim Kampf gegen die Biopiraterie und bei den Finanzhilfen für Naturschutzprojekte in Entwicklungsländern bewegen. Die artenreichen, aber oft bettelarmen Länder müssen sich darauf verlassen können, dass den reichen Staaten unser Planet etwas wert ist. Vor diesem Hintergrund wäre es ein Blamage, wenn Deutschland seine finanziellen Zusagen für die Rettung des Yasuní-Regenwaldes in Ecuador zurückziehen würde, wie es Bundesentwicklungshilfeminister Niebel im September angekündigt hatte.“

Nächste Woche (14.10.) treffen sich die EU-Umweltminister in Luxemburg, um die europäische Verhandlungsposition für Nagoya festzulegen.
Bundesumweltminister Röttgen muss dort ganz klar Stellung beziehen:
Europa darf sich nicht dem Druck der Industrielobby beugen, die gerne die biologische Vielfalt der Entwicklungsländer nutzt, aber den Profit nicht teilen will. Die Pharmaindustrie und andere Branchen üben derzeit großen Druck auf die EU aus, um einen fairen Vorteilsausgleich für die Entwicklungsländer aus der Nutzung genetischer Ressourcen (ABS) zu verhindern.

Für Rückfragen:
Konstantin Kreiser, NABU-Referent für Internationale Biodiversitätspolitik Tel. mobil 0172-4179730

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/Weltnaturschutzkonferenz