Der NABU lehnt das vom Bundeskabinett heute
verabschiedete Energiekonzept entschieden ab. „Die Bundesregierung
ist an ihrem eigenen Anspruch, ein langfristig angelegtes Konzept zur
Energieversorgung in Deutschland zu entwickeln, kolossal gescheitert.
Herausgekommen ist eine ideologisch festgelegte und fachlich nicht
gerechtfertigte Verlängerung der Atomlaufzeiten, die mit ein paar
wohlklingenden und unverbindlichen Absichtserklärungen garniert
wurde“, kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Mit
dieser Politik werde die Marktmacht der Atomkonzerne noch auf
Jahrzehnte zementiert und gleichzeitig die notwendigen Anstrengungen,
den Energiebedarf bis zur Mitte des Jahrhunderts zu halbieren und
erneuerbare Energien naturverträglich auszubauen, ausgebremst.
Selbst beim Klimaschutz im Gebäudesektor, wo ursprünglich durchaus
ehrgeizige Ziele und neue Politikansätze zu finden waren, sei die
Regierung wieder zurückgerudert. „Da wurde mit Kampfbegriffen wie
–Zwangssanierung– und unseriösen Kostenschätzungen gezielt Angst
geschürt. Statt mit verlässlichen Sanierungsvorgaben für den
Gebäudebestand politischen Mut zu zeigen, ducken sich die
verantwortlichen Minister beim ersten Gegenwind weg „, so Miller. Wer
bei der Gebäudesanierung lediglich auf freiwillige Maßnahmen sowie
Fördermittel aus den Überweisungen der Atomkonzerne vertraue, laufe
Gefahr die Klimaschutzziele zu verfehlen.
Aus Sicht des NABU hat sich die Bundesregierung mit ihrem
Energiekonzept von der notwendigen Senkung klimaschädlicher
Treibhausgas-Emissionen um 95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990
verabschiedet. „Schwarz-Gelb will eine Mogelpackung aus steigenden
Atomrisiken, klimaschädlicher Kohleverbrennung und angeblichen
Marktlösungen für erneuerbare Energien durchsetzen, die
wirtschaftlich wie ökologisch weder sinnvoll noch tragfähig ist.
Künftig wird die Handlungsfähigkeit der Politik für einen
erfolgreichen Klimaschutz immer stärker abhängig von den Zahlungen
der Atomkonzerne sein“, so NABU-Energieexperte Carsten Wachholz.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
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