Der weltgrößte Lebensmittelhersteller Nestlé will den Nutri Score
auch für Produkte einführen, die bei der Nährwertkennzeichnung schlecht
abschneiden. „Wir werden das Nutri-Score-System breit umsetzen und auch Produkte
kennzeichnen, die aufgrund ihrer Zusammensetzung eher eine Bewertung des roten
Farbspektrums bekommen – beispielsweise Süßwaren“, sagte ein Sprecher dem
Tagesspiegel (Sonntagausgabe). So sollen etwa auch „Kitkat“- oder
„Lion“-Schokoriegel gekennzeichnet werden.
Der Nutri Score zeigt auf einer fünfstufigen farbigen Skala, ob ein Lebensmittel
gesund ist oder nicht. Das Bundesernährungsministerium führt das System in
Deutschland ein. Im Ministerium rechnet man damit, dass die Verordnung für die
neue Nährwertkennzeichnung frühestens Mitte des Jahres in Kraft sein wird, wie
eine Sprecherin dem Tagesspiegel mitteilte. Die Teilnahme an dem System ist
freiwillig.
Während Nestlé bereits im ersten Halbjahr starten will, warten Aldi und Lidl
noch ab. Beide Discounter erklärten auf Tagesspiegel-Anfrage, dass sie das neue
System einführen werden, allerdings erst dann, wenn die rechtlichen
Voraussetzungen vorliegen. Lidl prüft derzeit, wie man den Nutri Score umsetzen
kann, Aldi kündigte an, man werde „zügig in die Umsetzung gehen“, wenn die
Verordnung unter Dach und Fach ist.
Während auch Iglo und Bofrost den Nutri Score auf ihre Packungen drucken wollen,
gibt es beim Knorr- und Langnese-Hersteller Unilever Kritik. Der Konzern zieht
ein portionsbasiertes Kennzeichnungssystem vor. Der Nutri Score reflektiere
„nicht die Bedeutung unterschiedlicher Lebensmittel für die Ernährung und hilft
den Verbrauchern nur bedingt bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen
Ernährung“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Ob man das System in
Deutschland nutzt, will Unilever erst dann entscheiden, wenn die regulatorischen
Rahmenbedingungen vorliegen.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/auf-einen-blick-sehen-was-gesund-ist-wie-
der-nutri-score-das-einkaufen-erleichtern-soll/25421136.html
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