DIHK warnt vor Folgen neuer Sanktionen gegen
Russland
Osteuropa-Experte: Wirtschaftlicher Schaden noch nicht absehbar
Osnabrück.- Mit Blick auf die diskutierte Verschärfung der
EU-Sanktionen gegen Russland hat der Deutsche Industrie- und
Handelskammertag (DIHK) vor den möglichen Auswirkungen auf die
deutsche Wirtschaft gewarnt. In einem Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte DIHK-Osteuropa-Experte Tobias
Baumann: „Die Lage ist heute bereits so schlecht, wie man sie sich
vor einem halben Jahr nicht hätte vorstellen können.“ Baumann zufolge
hat sich das Geschäftsklima aufgrund der aktuellen Krise deutlich
eingetrübt. Im ersten Halbjahr 2014 seien deutsche Exporte nach
Russland um fast 16 Prozent zurückgegangen. Für den Exporteinbruch
macht der DIHK maßgeblich die Konjunkturabschwächung in Russland und
den dortigen Währungsverfall verantwortlich. „Die Sanktionen sorgen
zusätzlich für Verunsicherung“, so der Osteuropa-Referent. „Noch ist
nicht absehbar, wie groß der dadurch verursachte wirtschaftliche
Schaden tatsächlich sein wird.“ Russland sei derzeit kein
berechenbarer Partner, sagte Baumann. Er rechne mit einer
langfristigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Beziehungen. „Es
wird schwierig werden, dort wieder anzuknüpfen, wo wir vor Beginn der
Russland-Ukraine-Krise standen.“ Seinen Worten zufolge werden
darunter vor allem der Maschinen- und Anlagenbau – „das Kerngeschäft
der deutschen Wirtschaft in Russland“ – und der Pkw-Markt leiden.
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