Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitszeit

Ausbildung das A und O

Wenn der Arbeitsanfall gleich bleibt oder sogar steigt, die Zahl
der Mitarbeiter aber verharrt, müssen Arbeiter und Angestellte länger
ran. Das ist klar. Da hat DIW-Präsident Klaus Zimmermann recht.

Aber er übersieht oder will nicht wissen, dass durch
Neueinstellungen eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit vermieden
werden kann.

Jetzt werden Chefs großer und kleiner Unternehmen aufschreien und
sagen, wir stellen trotz des Aufschwungs ja nicht auf gut Glück neue
Leute ein, wenn wir nicht wissen, ob wir sie im nächsten Jahr noch
beschäftigen können. Auch dieses Argument ist zu verstehen,
Unternehmer gehen ungern hohe Risiken ein.

Selbstverständlich muss Mehrarbeit mit Mehrbezahlung abgegolten
werden. Es kann nicht sein, dass eine höhere Arbeitsleistung nicht
belohnt wird.

Natürlich: Überall fehlen Fachkräfte. Und dieses Problem wird
durch Sonntagsreden von Politikern aller Couleur nicht kleiner. Es
muss an der Wurzel angepackt werden. Ausbildung bleibt das A und O.
Und dazu gehört auch der Zuzug von Fachleuten aus dem Ausland und die
einfachere Anerkennung von Facharbeiterbriefen und Uni-Abschlüssen.
Dass Maschinenbauingenieure aus Russland jahrelang Taxi fahren
müssen, weil sie in ihrem Beruf nicht arbeiten dürfen, können wir uns
nicht länger leisten.

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