Lob den Deutschen
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, auf die Exportabhängigkeit der
deutschen Wirtschaft hinzuweisen. Oder auf die Probleme zahlreicher
Langzeitarbeitsloser, die selbst bei der durchschnittlich niedrigsten
Zahl Beschäftigungsloser seit 1992 keinen Weg in den Beruf finden.
Richtig ist auch, dass die positiven Zahlen nur durch viel Verzicht
auf der Arbeitnehmerseite in den vergangenen Jahren möglich wurden.
Und ja, noch immer kämpfen viele Bürger, Kommunen und Länder mit
ihren Schulden. Der Aufschwung ist ohne Frage fragil und sein
Fortgang nicht selbstverständlich.
Es ist aber ebenso korrekt, wenn die Arbeitsmarktzahlen des
abgelaufenen Jahres als Beweis dienen, dass die Deutschen wie kaum
eine andere Nation in der Lage waren, eine schwere Wirtschaftskrise
zu meistern, sogar gestärkt aus ihr hervorzugehen und dabei zugleich
Garanten für Stabilität im Euro-Raum zu bleiben. Die Welt staunt über
Deutschland. Selbst Frankreichs Präsident Sarkozy führt zuletzt immer
wieder den Nachbarn im Osten als positives Beispiel an.
Nun gilt es, diese angenehme Situation zu nutzen: Löhne zu
erhöhen, Schulden zu tilgen und Überschüsse zu investieren, wo dies
möglich ist. Schon jetzt verdient die Leistung großes Lob und
Anerkennung. Es ist erlaubt, dass sich die Deutschen für einen kurzen
Moment selbst auf die Schulter klopfen.
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