Wachsam sein
Aufatmen bei Hunderttausenden. Jobs in der Autoindustrie sind
wieder sicherer, Kurzarbeit ist im Moment passé. Nach dem
Zulassungsboom durch die großzügige Abwrackprämie, die den Bund durch
die Mehrwertsteuereinnahmen übrigens längst keine fünf Milliarden
Euro gekostet hat, blieb das erwartete Absacken bei den
Produktionszahlen bisher aus – dem Export sei Dank. Denn nur durch
die Ausfuhren in Boomländer wie China und Indien mit Steigerungsraten
von gut 50 bzw. 33 Prozent war es möglich, die Produktion in den
inländischen Werken um mehr als ein Fünftel zu steigern. Der
Inlandsmarkt dagegen musste herbe Verluste hinnehmen – nach dem
„Abwrackjahr“ 2009 sanken die Zulassungszahlen im Vergleich der
ersten Halbjahre um 29 Prozent: Erschreckend. Aber der vorrangige
Bedarf an neuen Autos ist in vielen Haushalten gedeckt. Und für die,
die sich ein neues Auto wünschen, sind die verlangten Summen oft
utopisch. Deshalb auch die Rabattaktionen der Hersteller, wobei die
Importeure traditionell noch mehr vom Listenpreis ablassen als
inländische Hersteller. Diese müssen wachsam sein, dass sie bei den
alternativen Antrieben, Stichwort Elektro oder Brennstoffzelle,
Konkurrenten einholen und die Führerschaft übernehmen. Sonst nützt
der schönste Exportboom nichts.
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