Verzerrtes Bild
Die schreckliche Katastrophe in Japan mit Erdbeben, Tsunami und
unvorhersehbaren Folgen durch die Zerstörungen in Fukushima bringt
die Welt durcheinander. Diese Ereignisse mit aktuell fast 30 000
Toten werfen die Industrienation Japan durch weithin zerstörte
Infrastruktur auch im Konkurrenzkampf um Marktanteile zurück. Ein
Beispiel: die Automobilwirtschaft.
Die Produktionsausfälle im Heimatland zerreißen das Netz der
weltweit verstreuten Werke. Fehlende Zulieferteile aus Japan lassen
die Bänder in anderen asiatischen Ländern, den USA und jetzt auch in
Europa stillstehen. Gespannt warten Toyota-, Nissan- oder
Honda-Mitarbeiter in Europa täglich auf neue Nachrichten ihrer
Zentrale.
Dauern die Produktionsausfälle beim weltweit größten
Autoproduzenten Toyota noch eine Zeit an, wird der VW-Konzern
schneller als erwartet die Topposition einnehmen. Das ließe die
Manager in Wolfsburg aber sicher nur bedingt jubeln, denn sie kennen
den Hintergrund und die realen Zusammenhänge. Dieses vorzeitige
Aufrücken an die Spitze würde nur ein verzerrtes Bild der
eigentlichen Konkurrenzsituation zeigen. Es wäre verbunden mit Trauer
und Elend Hunderttausender Japaner und sagte nichts über die
Versiertheit von Toyota & Co aus.
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