Wetten, dass . . .?
Wetten, dass . . .? Wenn VW es tatsächlich gelingt, jemals ein
billiges Auto auf den Markt zu bringen, wird es auch in Europa
verkauft werden. Das zeigt das Beispiel Dacia: Als Renault dieses
Auto 2004 in Rumänien mit viel Handarbeit vom Band rollen ließ, hieß
es aus Paris: Verkauf in Westeuropa nicht vorgesehen. Und welche
Modelle haben die Franzosen in den letzten Jahren davor bewahrt, bei
den Verkäufen völlig im Keller zu landen? Die Fahrzeuge der
Dacia-Palette. Inzwischen wird ein Modell sogar im
Niedrig-Niedriglohnland Marokko gefertigt.
VW wollte damals vom Dacia oder ähnlichen Autos nichts wissen, den
Konzern drängte es immer mehr in höhere Sphären. Die Zusammenarbeit
mit Suzuki und Pläne, mit dem indischen Marktführer in Asien ein
Billigmodell auf den Markt zu bringen, sind nicht zuletzt an der
Sturheit beider Partner gescheitert. Nun versucht es Volkswagen also
allein. Können die Planer in Wolfsburg aber überhaupt billig
fertigen? Das muss sich erst zeigen. Denn die Frage ist nicht klar
mit Ja zu beantworten. Bisher zählten dort eher Hightech und
Kleinigkeiten wie die Genauigkeit von Spaltmaßen.
Auf dem Weg zum erfolgreichsten Automobilbauer der Welt hat VW bis
2018 noch viel vor sich, Konkurrenten wie Toyota und Kia schlafen
nicht. An preiswerten Modellen in Asien, Lateinamerika oder Russland
führt kein Weg vorbei. Diese Einsicht kommt in Wolfsburg reichlich
spät.
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