Bonus und Malus
Um nicht missverstanden zu werden: Bonuszahlungen und hohe
Gehälter sind nicht per se unanständig. Sie können sehr wohl
gerechtfertigt sein, wenn außerordentliche Leistungen vollbracht
werden. Ganz anders verhält es sich aber, wenn Banken Verluste machen
und trotzdem hohe Summen fließen. Denn Missmanagement darf nicht
belohnt, sondern muss mit einem Malus bestraft werden. Alles andere
widerspricht wichtigen wirtschaftlichen und ethischen Regeln.
Höchst fragwürdig sind zudem Ausschüttungen in staatlich
gestützten Geldhäusern. In diesen Fällen laufen Bonuszahlungen
vielfach auf eine doppelte Belohnung hinaus. Die erste hat es ja
bereits gegeben, als die Bank gerettet wurde. Gäbe es die öffentliche
Hilfe nicht, hätten die Mitarbeiter nicht einmal mehr einen Job,
geschweige denn Aussicht auf einen Bonus.
Es gibt mithin eine Vielzahl von Gründen, die Vergütungen in den
vom Staat geretteten Unternehmen streng zu regeln. Dazu gehört, die
Bezüge nicht nur auf Vorstandsebene, sondern allgemein zu deckeln.
Zudem ist es an der Zeit, Werte und Normen zu überprüfen, damit
nicht erneut grenzenlose Gier um sich greift. Lange genug sind
falsche Anreize gegeben worden. Wohin das führt, hat sich in der
globalen Finanzkrise gezeigt. Die arg gebeutelten Aktionäre, Sparer
und Steuerzahler haben nun Anspruch auf verschärfte Kosten- und
Leistungskontrolle.
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