Wer fahren will, muss zahlen
Der Bundesrat hat recht. Die Bundesregierung will die Benzinpreise
durchschaubarer machen und daher die Mineralölkonzerne zu einer
Meldepflicht verdonnern. Doch das geht nicht weit genug.
Nur einmal in der Woche die Daten an die Markttransparenzstelle,
was für ein Wortungetüm!, zu schicken, ist zu selten. Außerdem
müssen die Angaben öffentlich gemacht werden. Daran kommen die
Behörden im Internetzeitalter nicht mehr vorbei.
Wenn überhaupt etwas nützt, dann eine tägliche Meldung der
vorgesehenen Verkaufspreise und ein Einfrieren für 24 Stunden. Eine
Erhöhung dürfte dann nur noch einmal am Tag zu einem festgelegten
Zeitpunkt erfolgen, zum Beispiel mittags um 12 Uhr.
Auch wenn Erfahrungen aus Österreich und Australien bei diesem
Vorgehen nur geringe Wirkung zeigen, fühlen sich die Konzerne doch
deutlicher überwacht als bisher.
Aber generell gilt: Alles Wehklagen über die Spritpreise nützt
nichts, auch wenn die Autos heute wesentlich sparsamer sind als vor
20 Jahren: Wer zur Tankstelle rollt, muss zahlen. Da helfen nur
weniger fahren, ein gezügelter Gasfuß und Preisvergleiche.
Hier macht allerdings eine ADAC-Umfrage stutzig. Danach sehen sich
84 Prozent selten oder nie nach der günstigsten Station um oder
steuern immer dieselbe Zapfsäule an. Die meisten haben offenbar noch
nicht begriffen, dass man teure Tankstellen links liegen lassen kann.
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