Neue OZ: Kommentar zu Branchen / Gebrauchtwagen

Bekenntnis zur Mobilität an sich

Die DEKRA stellt mehr Mängel an Gebrauchtwagen in Deutschland
fest, und doch kann diese Nachricht nicht beunruhigen. Immerhin
handelt es sich um den letzten Bericht der Prüfgesellschaft, der die
mit der Abwrackprämie 2009 in den Markt geschobenen, heute jüngeren
Autos nicht berücksichtigt. Tauchen diese zum ersten Mal auf den
Hebebühnen zur Hauptuntersuchung und in der Statistik auf, wird die
Zahl der Fehler, Macken und Probleme sinken. Der Grund liegt in der
zunehmend besseren Qualität der in- wie ausländischen Hersteller.
Dass dagegen mit höherem Kilometerstand auf dem Tacho die Fahrzeuge
bei Bremsen, Licht und Abgas-Einstellungen abbauen, ist eine
Binsenweisheit, aber kein Problem. Das lässt sich beheben.

Auch die wachsende Nachfrage nach Kleinwagen in Deutschland trägt
zu häufigeren Mängeln bei. Diese sind dafür eben anfälliger als die
höheren und kostspieligeren Klassen. Zwar ist das Fahren hierzulande
nachweislich vom Fiat Panda bis zum 7er-BMW ein teurer Spaß.
Allerdings steckt hinter dem Motiv, in Miniautos einzusteigen, längst
nicht bloß eine soziale Schieflage. Die Menschen in Städten bekennen
sich zu wendigen, sparsamen Modellen, weil es ihnen um die Mobilität
an sich geht und nicht um ein Statussymbol. Das sehr positive
Abschneiden deutscher Hersteller im DEKRA-Report verdient auch eine
Würdigung. Diese Schlüsselindustrie leistet nach wie vor qualitativ
hochwertige Arbeit, ein Grund zur Freude.

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