Folgenreich auch für deutsche Firmen
Die Inflationsrate in China steigt und steigt, das wird
voraussichtlich auch direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft in
Deutschland haben. Die Regierung in Peking steht unter Druck. Die
hohe Teuerungsrate von 5,5 Prozent wird vor allem von steigenden
Kosten für Lebensmittel getrieben. Der Preis für Schweinefleisch etwa
stieg im Mai um 40 Prozent. Auch wenn es sich dabei um ein
Extrembeispiel handelt, kann das die politische Führung nicht
kaltlassen.
Schon heute hat sie es mit erheblichen sozialen Unruhen zu tun.
Vor allem unter den rund 150 Millionen Wanderarbeitern, die oft unter
erbärmlichen Verhältnissen in den Vorstädten hausen, kommt es immer
wieder zu Aufständen. Die armen Schichten sind besonders von der
steigenden Inflation betroffen, weil sie überproportional viel Geld
für Nahrung ausgeben. Die Regierung hat daher keine Wahl: Sie muss
entschiedener als bisher die Inflation bekämpfen. Das bedeutet, den
Wirtschaftsmotor stärker zu drosseln, was wohl auch deutsche Firmen
spüren werden.
Schon heute belegt China Platz sieben auf der Rangliste der
wichtigsten Ausfuhrstaaten der Bundesrepublik. Vor allem Autos und
Maschinen „made in Germany“ sind gefragt. China wird auch weiterhin
als Handelspartner hochinteressant bleiben. Empfindliche Rückschläge
für deutsche Firmen sind in nächster Zeit aber wahrscheinlich. Helfen
könnte, wenn endlich die US-Konjunktur deutlich an Schwung gewinnen
würde.
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