Neue OZ: Kommentar zu Energie /Öl / Großbritannien

Im Strudel

Kaum haben sich die Rußwolken des brennenden Öls im Golf von
Mexiko verzogen, kommt die Sonne für BP wieder durch. Einem Verlust
von über 12 Milliarden Euro im zweiten Quartal des Jahres steht
aktuell schon wieder ein Gewinn von fast 1,3 Milliarden Euro
gegenüber.

Der britische Ölmulti erholt sich schnell, auch wenn der Gewinn im
Jahresvergleich über 60 Prozent niedriger liegt. Aber BP steht im
Vergleich zu seinen Konkurrenten schlecht da. So steigerte der ewige
Rivale Shell im gleichen Zeitraum seinen Gewinn um fast 90 Prozent,
auch die Exxon-Gruppe (Esso) oder Conoco Phillips (Jet) strichen in
den letzten Monaten deutlich mehr Gewinn ein als noch im Krisenjahr
2009.

Und mit der schwindenden Krise und dem scheinbar immer festeren
Aufschwung haben diese guten Zahlen der Ölmultis auch zu tun. Denn
die Öl- und Gaspreise steigen, alle Welt braucht wieder mehr Energie.
Das lässt die Kassen klingeln – auch bei BP.

Dennoch ist der britische Konzern noch lange nicht gerettet. Denn
die Folgekosten für die Schlamperei bei der Ölbohrung im Golf von
Mexiko, die immerhin elf Tote gefordert und gravierende Umweltschäden
verursacht hat, sind unübersehbar. Sie können die früher
kraftstrotzenden Briten immer noch in den Strudel ziehen.

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