Einfach sparen
Es ist so einfach: Die billigste Energie ist die, die man nicht
verbraucht. Diesen Grundsatz stellt EU-Kommissar Günther Oettinger
seinem Gesetzesentwurf zur Energieeffizienz voran, und gibt damit die
Verantwortung für das Erreichen der Klimaziele zum größten Teil an
die Verbraucher ab. Zu Recht.
Ob Privathaushalt oder öffentliche Einrichtung: Es ist am
Endabnehmer, Energie einzusparen. Die Parlamente können höchstens den
Rahmen definieren, vollzogen werden muss die Energiewende vom Volk.
Doch das gelingt bislang kaum, zu schwerfällig sind gerade
Großverbraucher wie Industrie, Verwaltung oder Handel. Höchste Zeit
also, EU-weit verbindlich festzulegen, wie das 20-Prozent-Ziel bis
2020 noch erreicht werden soll.
Dass nun ausgerechnet die Energieversorger ihren Kunden beibringen
sollen, wie sie Energie einsparen können, klingt allerdings in etwa
so irrwitzig, wie eine Frittenbude zur Beratungsstelle für
ausgewogene Ernährung zu erklären. Und doch ist es der richtige
Ansatz, denn gerade die Versorger haben enorme energiewirtschaftliche
Kompetenz. Diese für das Gemeinwohl statt für die Gewinnmaximierung
aufzubringen dürfte ihnen freilich schwerfallen. Insofern ist und
bleibt es am einfachsten, Oettingers Weisheit zu folgen: wo möglich,
keine Energie zu verbrauchen. Wie das geht, lässt sich schon heute in
Erfahrung bringen – auch ohne Stromversorger.
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