Was sind Merkels Ideen für die Zukunft Europas?
   Die EU-Spitzen in Brüssel erhöhen im Ringen um die Bankenrettung 
das Tempo und den Druck auf die deutsche Regierung, ihren Widerstand 
aufzugeben, Not leidende Finanzinstitute an den Tropf des 
EU-Rettungsschirms zu legen. EU-Ratschef Herman Van Rompuy schlägt 
sich damit klar auf die Seite der kriselnden Südländer der Euro-Zone.
   Griechenland, Portugal und vor allem Spanien verfolgen nur ein 
politisches Ziel: Sie wollen nicht nur die Schulden der öffentlichen 
Hand, sondern auch die Defizite der Pleite-Banken europäisieren. Das 
heißt: Deutschland soll für noch größere Beträge bürgen.
   Es verwundert nicht, dass auch Frankreich den Chef der 
Europäischen Zentralbank Mario Draghi darin unterstützt, den 
Startschuss für die milliardenschweren Kapitalspritzen für die Banken
bereits Anfang nächsten Jahres zu geben. Paris befürchtet zu Recht, 
dass eine Zuspitzung der Krise in Spanien auf den französischen 
Finanzmärkten zu Verwerfungen führen könnte. Schließlich sind 
Frankreichs Banken stark im Nachbarland engagiert.
   Wie katastrophal die wirtschaftliche Lage in Spanien ist, obwohl 
auch deutsche Politiker noch vor wenigen Monaten das Gegenteil 
behauptet haben, zeigt die jüngste Abstufung der Landesbonität auf 
fast Ramschniveau. Die Mitglieder der Bundesregierung wirken einmal 
mehr wie Getriebene. Vor allem Kanzlerin Angela Merkel fällt nicht 
mit eigenen Ideen über die Zukunft Europas auf. Das könnte sich 
rächen.
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