Neue OZ: Kommentar zu FED/Yellen

Auf Nummer sicher

Dagegen ist wenig zu sagen: Barack Obama will Janet Yellen zur
neuen Chefin der amerikanischen Notenbank Fed machen. Eine gute Wahl
in turbulenten Zeiten.

Seit mehr als vier Jahren betreibt der amtierende Fed-Chef Ben
Bernanke praktisch eine Nullzinspolitik, um die US-Konjunktur
anzukurbeln. Die Folge: Aktienmärkte weltweit haben Rekordhöhen
erklommen. Die Gefahr eines Absturzes ist groß. Er würde der
Realwirtschaft schaden.

Mit der Nominierung der Fed-Vizechefin entscheidet sich Obama für
Konstanz in der Geldpolitik. Janet Yellen hat Bernankes Kurs
mitgetragen – ihre Nominierung wirkt beruhigend auf die nervösen
Märkte, weil nicht davon auszugehen ist, dass sie den Kurs plötzlich
ändert. Dennoch steht Yellen vor einer großen Herausforderung: Um
einen Börsencrash zu verhindern, muss sie die Niedrigzinspolitik
schrittweise und geschickt beenden. Kompetent genug ist die
renommierte Ökonomin dafür. Eine Garantie für das Gelingen des
Ausstiegs gibt es aber nicht.

Janet Yellen ist dennoch die weit bessere Wahl als der
Wirtschaftsprofessor Larry Summers, der ebenfalls lange als
Bernanke-Nachfolger im Gespräch war. Als strikter Gegner einer
Niedrigzinspolitik hätte er den Kurswechsel möglicherweise zu brüsk
vorgenommen. Als Fed-Chef hätte er der Weltwirtschaft ein weit
größeres Risiko aufgebürdet als Janet Yellen. Obama geht auf Nummer
sicher.

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