Neue OZ: Kommentar zu Finanzkrise / Banken

Brandgefährlich

Auch das noch: Als wäre die Schuldenkrise der EU-Staaten nicht
Herausforderung genug, häufen sich jetzt auch noch Probleme bei den
Banken. Es ist bitter, aber wahr: Eine Krise nährt die andere.

Zu Recht wird befürchtet, dass eine Pleite oder Dauerkrise
Griechenlands große Löcher in die Bilanzen europäischer Geldhäuser
reißt. Dementsprechend hat die Deutsche Bank bereits hohe
Wertberichtigungen vorgenommen. Doch sind die Griechen nicht die
einzigen Sorgenkinder. Hinzu kommen Portugiesen, Spanier und
Italiener, deren Ansehen bei den Rating-Agenturen stark gesunken ist.
Mit anderen Worten: Der Himmel über der EU verdunkelt sich. Und die
in Schwierigkeiten geratene Finanzgruppe Dexia ist wohl nicht die
letzte Bank, die im Regen steht.

Für einen Lichtblick sorgt dagegen der Internationale
Währungsfonds. Er will ebenso wie der Euro-Rettungsfonds EFSF
spanische und italienische Anleihen kaufen. Das bedeutet wertvolle
Hilfe. Immerhin verfügt der IWF über viele Hundert Milliarden Euro
Finanzmittel.

Gefahr erkannt, signalisiert auch Angela Merkel. Doch gebannt ist
sie noch lange nicht. Denn alle Finanz-Feuerwehren können löschen, so
viel sie wollen: Solange Brandursachen wie Überschuldung und
hochriskante Geldgeschäfte nicht beseitigt sind, werden immer wieder
neue Flammen auflodern.

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