Neue OZ: Kommentar zu Hypo Real Estate

Nicht zu früh freuen

Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate, neben der
WestLB die größte deutsche Problembank, meldet Fortschritte bei der
Sanierung. Doch niemand sollte sich zu früh freuen. Noch ist nicht
abzusehen, ob es gelingt, die HRE so fit zu machen, dass der Ertrag
einer Privatisierung größer ist als der einer Abwicklung.

Das hat damit zu tun, dass sich die Bank nach ihren gewaltigen
Verlusten heute auf ihr Kerngeschäft konzentriert, Pfandbriefe
auszugeben und Geld an Kommunen, Staaten und Immobilienkunden zu
verleihen. Das ist zwar ein überaus seriöses Geschäft, verspricht
aber keine hohen Renditen.

Hinzu kommt, dass eine Privatisierung umso schwerer ist, weil
zuvor ein zweiter großer Immobilienfinanzierer zum Verkauf steht: die
Commerzbank-Tochter Eurohypo, die bis 2014 den Eigentümer wechseln
muss.

Die Altlasten wiegen derweil schwer. Mehr als sechs Milliarden
Euro sind bereits geflossen, weitere Kapitalspritzen beschlossen.
Zudem schlummern große Risiken in den ausgelagerten Papieren. Für
eine Entwarnung ist es noch viel zu früh.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207