Neue OZ: Kommentar zu Inflation / Verbraucher

Tanken als Sport

Hohe Spritkosten sind für Autofahrer ein Ärgernis. Weil rund zwei
Drittel des Geldes der Staat als Steuern kassiert. Weil die weitere
Preisgestaltung ein undurchsichtiges Zusammenspiel zwischen
weltweiter Rohölnachfrage, Börsenspekulationen und
Währungsschwankungen ist. Und weil mitunter die Literpreise von jetzt
auf gleich stark variieren. Mancherorts bilden sich vor Zapfsäulen
sogar Autoschlangen – in ihnen Menschen, die in all diesem
Preis-Wirrwarr das Billig-Tanken als Sport für sich entdeckt haben.

Darüber lässt sich nichts Schlechtes sagen. Doch bleibt die Frage,
ob diese Schnäppchenjäger auch fernab von Lenkrad und Gaspedal so
konsequent den Geldbeutel und zugleich die Umwelt schonen. Bei
elektronischen Geräten mit Stand-by-Funktion. Beim Heizen.
Wasserverbrauch. Licht. Hier lässt sich mehr sparen als an der
Zapfsäule.

Wer all das schon beherzigt und sich trotzdem noch über die hohen
Kosten für Benzin und Diesel ärgert, für den gibt es ein
Trostpflaster: Kameras und Unterhaltungselektronik – Stammgäste
unterm Tannenbaum – sind im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden.
Und das ist für die vielen Weihnachtsmänner unter uns doch eine gute
Nachricht.

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