Neue OZ: Kommentar zu Kommunen / Gastgewerbe / Sperrstunde

Ein bisschen Spaß muss sein

Vandalismus, Pöbeleien, lautstarkes Gegröle – immer wieder
schlagen Nachtschwärmer über die Stränge und bringen andere um ihre
Ruhe. Meist ist (viel) Alkohol im Spiel und geraten Gast- und andere
Schankstätten in die Kritik. Doch Sperrstunden, wie sie vereinzelt
wieder verhängt werden, sind keine Patentlösung. Das haben
Pilotprojekte in 23 niedersächsischen Kommunen gezeigt.

Dabei stellte sich heraus, dass eine allgemeine Reglementierung
überflüssig ist. Denn erstens haben ohnehin nur die wenigsten
Gaststätten rund um die Uhr geöffnet. Und zweitens verhalten sich die
meisten Gastwirte und ihre Gäste durchaus vernünftig. Warum ihnen
also den Spaß und das Geschäft verderben?

Sperrstunden sind deshalb nur im Einzelfall sinnvoll. Wichtig ist
indessen mehr Polizeipräsenz, vor allem an öffentlichen Plätzen, die
sich zu nächtlichen Treffpunkten entwickeln. Wünschenswert sind
außerdem scharfe Kontrollen aller Stellen, an denen Alkohol verkauft
wird – sowohl aus Gründen des Jugendschutzes als auch, um der Randale
enthemmter Trinker vorzubeugen. Hier gibt es bereits Erfolge. Doch
darf sich darauf niemand ausruhen.

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