Licht und Schatten
Schwarzarbeit lässt sich nicht messen, sondern allenfalls mithilfe
bestimmter Kriterien wie etwa der Höhe des Bargeldumlaufs abschätzen.
Daher sind alle Statistiken zu diesem Thema einschließlich der
jüngsten Zahlen, die ein 15-Jahres-Tief bei der Schattenwirtschaft
markieren, mit Vorsicht zu genießen. Es gibt aber auch belastbare
Daten, die auf einen Rückgang der illegalen Beschäftigung schließen
lassen. Dazu gehört die Rekordzahl von mehr als 40 Millionen
Erwerbstätigen in Deutschland. Auch aus Vorzeigebranchen und
-unternehmen der heimischen Wirtschaft gibt es solche Daten.
Volkswagen zum Beispiel hat 2010 so viele Autos verkauft wie nie
zuvor. Die Viertagewoche ist längst passé – und damit die Versuchung
für Mitarbeiter von VW, am fünften Tag steuer- und abgabenfrei
woanders zu jobben.
Besonders geblüht hat die Schattenwirtschaft laut Experten vor
acht Jahren. Darauf hat der Staat mit neuen Regeln für geringfügige
Beschäftigung (400-Euro-Stellen) und der teilweisen steuerlichen
Absetzbarkeit der Kosten haushaltsnaher Dienstleistungen richtig
reagiert. Diesen Weg sollte der Gesetzgeber noch konsequenter
beschreiten.
Der Rückgang der Schattenwirtschaft hat dennoch auch eine
Schattenseite: Es entstehen zwar immer mehr legale Jobs. Aber die
sind oft so niedrig bezahlt, dass sie allein ihre Besitzer schon
jetzt nicht ernähren können, geschweige denn im Rentenalter.
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