Neue OZ: Kommentar zu Markt um Computerspiele

In den Kinderschuhen

Die erste mit Computerspielen groß gewordene Generation ist längst
erwachsen – und lässt auch im fortgeschrittenen Alter nicht die
Finger von den Daddelknöpfen. Der deutsche Computerspieler ist im
Durchschnitt 31 Jahre alt. Kein Wunder, sind der Versuchung doch kaum
noch Grenzen gesetzt. Nicht nur, dass Konsolen die Wohnzimmer erobert
haben, Smartphones, Tablet-PC und mobiles Internet laden überall zum
Spielen ein: in der Bahn, an der Haltestelle und im Strandkorb. Von
Online- und Handyspielen sowie dem Verkauf von virtuellen Spielgütern
verspricht sich die Branche weitere Zuwächse in ihrem
Milliardengeschäft.

Ein Markt, von dem zunehmend auch deutsche Unternehmen
profitieren. Spielten noch vor wenigen Jahren hiesige Entwickler kaum
eine Rolle, haben sich nun Firmen wie Bigpoint aus Hamburg oder
Gameforge aus Karlsruhe international einen Namen gemacht. Eine
erfreuliche Entwicklung. Trotzdem müssen die Spieleschmieden um ihr
Wachstum bangen, weil Game-Designer und andere Fachkräfte nicht in
der Zahl ausgebildet werden, wie sie die florierende Industrie
nachfragt. In Deutschland können laut Branchenverband derzeit rund
1000 Stellen nicht besetzt werden. Und das in einem Sektor, in dem
gerade einmal 10 000 Menschen beschäftigt sind. Im Gegensatz zu
vielen Computer-Spielern steckt die kaum standardisierte Ausbildung
von Spiele-Entwicklern eben noch in den Kinderschuhen.

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