Neue OZ: Kommentar zu Maschinenbau

Neue Impulse auslösen

Der Maschinenbau ist eine Schlüsselbranche der heimischen
Wirtschaft. Sie basiert auf Ingenieurkunst, um die Deutschland
weltweit beneidet wird. Man kann daher befriedigt zur Kenntnis
nehmen, dass der weltweite Umsatz der Branche 2012 mit zweistelliger
Rate gewachsen ist. Allerdings kann man sich auch sorgen, weil die
Dynamik bei diesem Wachstum vor allem bei den asiatischen, vor allem
chinesischen Maschinenbauern zu verorten ist.

Drei Prozent Erlöszuwachs für die Deutschen im vorigen Jahr sind
dennoch ordentlich. Mit den erreichten 250 Milliarden Euro Umsatz ist
der große Abstand zur nachfolgenden Konkurrenz aus Italien noch
ausgebaut worden.

Doch im laufenden Jahr stehen die Zeichen für den deutschen
Maschinenbau auf Stagnation. Besonders schwach ist die Nachfrage aus
krisengeplagten Euro-Ländern. Der Ifo-Index ist im März wieder
gesunken, und die Industrie legt – wie Einkaufsmanager gerade
bestätigt haben – den Rückwärtsgang ein.

Wichtige Wachstumstreiber für den heimischen Maschinenbau sind
erneuerbare Energien. Die abgeflaute Branchenkonjunktur sollte die
Politik veranlassen, den Netzausbau voranzutreiben, damit aus dem
Inland neue Impulse kommen. Und mit Indien wird wegen der Missachtung
ausländischer Patente zu reden sein. Der Ideenklau beim
Windkraft-Anlagenbauer Enercon in dem Schwellenland, der zu einem
Rückzug des Unternehmens aus Indien geführt hat, ist Grund genug.

Norbert Meyer

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