Neue OZ: Kommentar zu Messen / Spielwaren

Zeichen erkannt

Ob Finanzkrise oder nicht, die Spielwarenbranche legt stetig an
Umsatz zu. Das liegt einerseits an der immer wieder zitierten
Weisheit, dass am Kind zuletzt gespart wird. Andererseits aber auch
daran, dass die Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht haben. Ob
Brettspiel-Verlage oder Branchenriesen wie Lego und Playmobil, die
Unternehmen bedienen zunehmend den Wunsch des Handels, qualitativ
hochwertiges Spielzeug in der Preiskategorie bis 20 Euro
herzustellen. Spielzeug, für das das Taschengeld der Jungen und
Mädchen ausreicht.

Diese Preisgrenze einzuhalten dürfte jedoch immer schwieriger
werden. Weil die Kosten für Rohstoffe und Transporte zum Teil
deutlich gestiegen sind. Und weil die Billiglöhner in der
Spielzeugfabrik China immer mehr verdienen. Selbst große Unternehmen
überlegen bereits, die Produktion wieder nach Europa zurückzuholen.
Das hätte zwei Vorteile: Erstens würde das zusätzliche Arbeitsplätze
schaffen. Und zweitens könnte die Herstellung der Spielwaren besser
überwacht werden. Gerade Letzteres ist ein wichtiger Aspekt, haben
jüngst doch immer wieder Berichte über belastetes Spielzeug, vor
allem aus Fernost, die Verbraucher verunsichert.

Die Branche hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt: Die
weltweit größte Spielwarenmesse firmiert in diesem Jahr unter dem
Leitthema „Toys go green“. Zu hoffen bleibt, dass dieses Motto
genauso nachhaltig ist wie das von der Mehrheit der Eltern gewünschte
Spielzeug.

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