Neue OZ: Kommentar zu Opel

Heiße Bäder und kalte Duschen

Aufschreckende Meldungen kommen für die Opel-Mitarbeiter in den
letzten Wochen fast im Tagesrhythmus. Das zehrt an ihren Nerven,
zumal dieses Vorgehen der Opel-Mutter General Motors nun schon Jahre
andauert. Das betrifft vor allem die Opelaner im Werk Bochum. Lange
vorbei ist für sie die rosige Zeit, als ihr Produkt, der Kadett, von
den Bändern lief und den VW Käfer bedrängte. Für Opels damals
kleinstes Modell ist das Werk vor 50 Jahren aus dem Boden gestampft
worden. Dort entstanden Tausende von Jobs für arbeitslose Kumpel, die
von den Zechenschließungen rund um die Ruhrgebietsstadt betroffen
waren.

Und um diese Arbeitsplätze geht es jetzt, ein halbes Jahrhundert
später, erneut. Die GM-Zentrale im fernen Detroit verunsichert ihre
Mitarbeiter von Tag zu Tag mehr. Für die Autobauer gibt es heiße
Bäder und kalte Duschen. Das kann und darf so nicht weitergehen. Das
US-Management lässt seine europäischen Satelliten Opel und Vauxhall
im Regen stehen und schadet den Interessen des Konzerns, zumindest in
Europa.

Der Kauf eines Autos ist für die meisten Kunden mit
Durchschnittseinkommen eine kostspielige Angelegenheit. Bei den
Überlegungen spielt die Verunsicherung durch die Nachrichten über die
Opel-Zukunft eine entscheidende Rolle.

Dieses Hin und Her schadet dem Ruf der alteingesessenen Marke, den
Mitarbeitern, Zulieferern und nicht zuletzt den Händlern und
Werkstätten vor Ort.

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