Wegweiser für einheitliche Regelung
Über Sinn und Zweck eines Rauchverbots zu streiten ist müßig. In
dieser polarisierenden Frage gibt es nur zwei Meinungen: Sowohl
Befürworter als auch Gegner vertreten ihren Standpunkt als den einzig
gültigen. Auf der einen Seite die Verteidiger von Freiheit und
Toleranz, auf der anderen die Hüter des Gesundheitsschutzes.
Kompromisse werden nicht gemacht. Egal, welche Entscheidung Politiker
treffen: Gegenwind der Andersdenkenden ist ihnen gewiss. Die Folge
sind in vielen Bundesländern Gesetze mit Ausnahmeregelungen, die die
Interessen verschiedener Lobbygruppen berücksichtigen. Konsequenz
sieht anders aus.
Den von der CSU anfangs gezeigten Mut zu einer eindeutigen
Regelung mochte die schwarz-gelbe Landesregierung in München nicht
aufrechterhalten. Dafür aber die Bürger. Mit einer überraschend
deutlichen Mehrheit von rund 60 Prozent stimmten die Bayern für den
strengsten Nichtraucherschutz in Deutschland und damit sogar für eine
Verschärfung des ursprünglichen Gesetzes. Selbst Schlupflöcher wie
Raucherclubs mit eingetragenen Mitgliedern sind künftig
ausgeschlossen.
Das klare Bekenntnis gegen das Qualmen in öffentlichen Räumen
verdient allerdings nicht nur in Bayern Beachtung, sondern sollte
auch allen anderen Ländern als Wegweiser dienen – hin zu einer
bundesweit einheitlichen Regelung.
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