Schneller, effizienter, innovativer
Die Verunsicherung der Frachtreedereien trifft die
Schiffbauindustrie hart. Lange bestellten die Reeder Pott auf Pott –
bis zu der bitteren Erkenntnis, dass die stotternde Konjunktur in
vielen Teilen der Welt so große Flotten nicht beschäftigen kann.
Derzeit werden viele Schiffe vorübergehend stillgelegt.
Die Überkapazitäten lassen die Nachfrage nach neuem Material
einbrechen und verstärken einen Trend, der in der Branche seit Jahren
zu beobachten ist: Den Markt für Standard-Frachtschiffe übernehmen
diejenigen, die die günstigsten Preise bieten – derzeit vor allem
südkoreanische, chinesische und zunehmend auch vietnamesische
Werften. Wer beim Preis nicht mithalten kann, weicht aus in den
Spezialschiffbau. Die meisten deutschen Werften haben diesen Schritt
bereits getan – etwa mit der Konzentration auf Passagierschiffe oder
Wasserfahrzeuge für den Bau von Offshore-Windparks.
Dass aber auch in den Nischen der Wettbewerb anzieht, zeigt die
japanische Mitsubishi-Werft, die derzeit ins Kreuzfahrtsegment
vorstößt und europäische Hersteller von Luxuslinern wie die Meyer
Werft in Papenburg herausfordert.
Für die teuren Spezialisten bedeutet das: Sie müssen noch
schneller, effizienter und innovativer werden.
Alleinstellungsmöglichkeiten bietet derzeit vor allem die
Treibstoffeffizienz und damit der Ressourcen- und Umweltschutz. Hier
wird die Zukunft der deutschen Schiffbauindustrie gewonnen – oder
verloren.
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