Herber Rückschlag
Es ist zweifellos ein herber Rückschlag für die Papenburger
Traditionswerft, dass ausgerechnet eine deutsche Reederei zwei
Großaufträge nach Japan vergibt. Aber AIDA-Cruises ist kein Vorwurf
zu machen. Es ist der günstigste Anbieter zum Zug gekommen. Im
Schiffbau wird mit harten Bandagen gekämpft, diese Erfahrung hat die
Meyer Werft in den vergangenen Jahren immer wieder machen müssen. Die
Konkurrenten aus Japan und Südkorea gehen dabei nicht selten an die
finanzielle Schmerzgrenze, wenn man Branchenkreisen glauben darf.
Es begann in den 90er-Jahren mit Handelsschiffen und setzt sich
bei den Kreuzfahrtriesen fort. Die Werften in Europa werden nicht
müde, die politisch Verantwortlichen auf Wettbewerbsverzerrungen
aufmerksam zu machen. Bislang mit bescheidenem Erfolg. Schiffe zum
Selbstkostenpreis oder gar mit Verlust zu bauen ist aber für die
Papenburger keine Option. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die
Mitbewerber in Asien auf Dauer keine verlustreichen Aufträge mehr
leisten können. In puncto Zuverlässigkeit und Qualität muss Meyer
jedenfalls keine Konkurrenz fürchten.
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