Neue OZ: Kommentar zu Strabag / Windkraftwerke

Mutige Entscheidung

Der österreichische Baukonzern Strabag erweitert sein Geschäft mit
Windkraftwerken auf hoher See erheblich – das wirft ein interessantes
Schlaglicht auf den Stand der Debatte über die Energiewende in
Deutschland. Sie birgt zweifellos Risiken. Wer kann schon genau
sagen, wie sicher die Versorgung künftig sein wird und wohin sich die
Preise entwickeln? Jeder Fachmann argumentiert anders – und hat die
passende Studie gleich in der Schublade.

Wer aber nur noch die Risiken sieht, läuft Gefahr, die Chancen zu
verpassen. Das gilt vor allem für Wirtschaftslenker. Gerade die
Offshore-Windwirtschaft zeigt das, denn die Zahl der Windparks auf
Nord- und Ostsee wird begrenzt sein. Wer jetzt nicht handelt, könnte
das später bereuen.

Die Strabag sichert sich nun einen Teil des Kuchens. Sie tut dies
mit hohem Einsatz – das Risiko ist aber beherrschbar. Dabei verändert
der Konzern auch sein Geschäftsmodell: Weg von Beton und Stahl, hin
zur Planung von Kraftwerken und Logistik auf See. Niemand weiß, ob
sich das am Ende auszahlt. Ein Zögern aber könnte teurer werden.

Denn die Energiewende in Deutschland kommt, das ist sicher. Sie
fordert fast die gesamte Geschäftswelt heraus – und wo man sich
bewegen muss, da sind fast immer Risiken. Die Strabag hat aber
gezeigt, dass sie mehr Chancen sieht und bereit ist, sie zu nutzen.

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