Zu früh auf der Straße
Bei Verhandlungen wird häufig hoch gepokert. So auch in diesem
Jahr. Die IG-Metall-Forderung von sieben Prozent mehr Lohn ist eine
engagierte Ansage. Auch die Gewerkschafter wissen, dass diese von den
Arbeitgebern so nicht durchgewinkt wird.
Mehr Chancen auf Berücksichtigung haben da die Wünsche nach einem
Ausbau der Altersteilzeit, um verdiente Stahlwerker nach einem oft
harten Einsatz am Hochofen früher in Rente zu schicken. Genau wie die
Forderung nach unbefristeter Übernahme aller Azubis. Diese Punkte
haben miteinander zu tun, denn wenn ältere Arbeitnehmer eher ihren
Platz räumen, können qualifizierte junge Leute nachrücken.
Ohne Zweifel: Der Stahlbranche geht es nach dem Einbruch von 2009
wieder gut, die Ergebnisse für 2010 und voraussichtlich auch für das
laufende Jahr sprechen für sich. Und die Aussichten für 2012 sollten
nicht düsterer gezeichnet werden, als sie sind. Aber schon nach der
zweiten ohne Ergebnis beendeten Verhandlungsrunde Demos zu
organisieren, wart Ihr Metaller da gestern nicht ein wenig zu früh
auf der Straße?
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