Deutscher Dschihad
Es ist ein fast unbemerkter Krieg, den die USA in Pakistan führen.
Präsident Obama versucht, Terrorlager sowie die Führungsriegen von
Taliban und El Kaida im Grenzgebiet zu Afghanistan auszuschalten. Der
Gegner wird zwar nicht vernichtet, aber in seiner Operationsfähigkeit
geschwächt, wie die Liquidierung der deutschen Dschihad-Zelle zeigt.
Es dürfte kein Zufall sein, dass der Drohnen-Angriff der US-Armee
nach Bekanntwerden neuer Attentatspläne auf europäische Ziele
erfolgte. Wichtigster Informant dürfte dabei ein im US-Stützpunkt
Bagram inhaftierter Deutsch-Afghane gewesen sein. Er kommt aus
Hamburg und besuchte dort die berüchtigte Taiba-Moschee. Er lieferte
wohl die Informationen über Anschlagspläne und die nun ausgeschaltete
Zelle.
Fanatiker mit westlichen Pässen sind für Terrorgruppen extrem
wertvoll, da sie dank ihrer Staatsangehörigkeit relativ problemlos
reisen können. Ihr Hass auf den Westen ist zugleich so groß, dass sie
selbst vor einem Massenmord nicht zurückschrecken. Nach
Großbritannien ist Deutschland das wichtigste Rekrutierungsland in
Europa für Islamisten. Dass Innenminister de Maizière Dutzende
Militante hierzulande frei herumlaufen lassen muss, ist bitter. Diese
Versäumnisse werden sich rächen. Die Lücken in der
Anti-Terror-Gesetzgebung müssen zügig geschlossen werden.
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