Neue OZ: Kommentar zu Tourismus / Messen / ITB

Vom Internet getrieben

Mit freudigen Erwartungen startet heute die Internationale
TourismusBörse (ITB) in Berlin. Denn die Reiselust der Deutschen
scheint ungebrochen, für ihren Urlaub greifen die Bundesbürger
weiterhin gerne etwas tiefer in die Tasche. Davon könnten nun auch
die Messestände der ITB profitieren: Zum ersten Mal seit 47 Jahren
bieten sie Besuchern an, direkt eine Reise zu buchen. Doch des einen
Freud ist des anderen Leid. Regionale Reisebüros kritisieren die neue
Möglichkeit auf der Messe, welche die ITB zum unmittelbaren
Konkurrenten werden lässt. Dahinter steckt die Angst, durch
Rabattangebote potenzielle Kunden zu verlieren.

Dabei liegen ihre Probleme ganz woanders: Viel stärker leiden
mittelständische Reisebüros unter dem wachsenden Wettbewerb im
Internet. Immer mehr Menschen organisieren ihre Ferien selbstständig
im Netz, verlassen sich auf Vergleichsportale oder die Empfehlungen
in sozialen Netzwerken. Das frustriert die Reisebüros.

Ihre Chancen auf dem Markt liegen ausschließlich im Ausbau starker
Kernkompetenzen. Vor allem mit Premium- und Familienreisen oder
Angeboten für spezielle Zielgruppen können Reisebüros punkten, wie
das Umsatzplus von 5,5 Prozent des vergangenen Jahres zeigt. Zudem
sollten sie auf umweltfreundliche und sozial verantwortliche Reisen
setzen. Der Faktor Nachhaltigkeit gewinnt nicht nur im Alltag,
sondern auch im Urlaub an Bedeutung.

Sarah Engel

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