Hitparade der Firmen
Heute vor 75 Jahren veröffentlichte die New Yorker Zeitschrift
„The Billboard“ die erste Musik-Hitparade der Welt. Seither hat das
Prinzip einen sensationellen Siegeszug angetreten: Heute gibt es
Hitlisten für fast alles – die erfolgreichsten
Hollywood-Schauspieler, die mächtigsten Frauen, die reichsten
Deutschen. Warum? Ein wichtiger Grund ist, dass Hitlisten Spaß
bringen.
Nicht anders die Tabelle der 100 wertvollsten Unternehmen,
erstellt auf Basis ihrer Börsenwerte. Exxon Mobil steht an der
Spitze, und Apple macht den größten Sprung nach vorne. Aha! Klar,
liegt am tollen Design der Rechner. Aber was sagt die Liste noch?
Wohl weniger über die Wettbewerbsfähigkeit ganzer
Volkswirtschaften. Mag sein, dass US-Konzerne die Liste dominieren,
gefolgt von chinesischen. Die Deutschen dagegen belegen nur vier
Plätze. Allerdings ist die Volkswirtschaft hierzulande traditionell
vom Mittelstand geprägt. Auch sind die politischen Rahmenbedingungen
der Staaten unterschiedlich. Der deutsche Konzern Eon etwa flog
dieses Jahr von der Liste – die Brennelementesteuer drückte den
Börsenkurs.
Falsch muss sie deshalb noch lange nicht sein. Die
Firmen-Hitparade spiegelt vor allem die Gewinnerwartungen der
Aktionäre und bietet deshalb Anhaltspunkte für Investitionen. Wenn
sich deutsche Unternehmen dabei rar machen, ist das möglicherweise
auch ein Indiz dafür, dass viele Firmen hierzulande noch
unterbewertet sind.
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