Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Cewe Color

Die Zweifler überrascht

Eine der bemerkenswertesten Wirtschaftsvereinigungen der Welt ist
der britische Tercentenarian Club, der Club der Dreihundertjährigen.
Zugang erhalten ausschließlich Familienunternehmen, die seit
mindestens 300 Jahren existieren. Sie haben vieles überlebt, die
industrielle Revolution etwa, Dutzende Rezessionen und die
Digitalisierung der Wirtschaft.

Diese Unternehmen eint eine außergewöhnliche Gabe: Es gelingt
ihnen stets, drastische Veränderungen ihres Marktumfeldes frühzeitig
richtig zu interpretieren und aus Wandel Nutzen zu ziehen.

Der Fotodienstleister Cewe Color ist zwar erst zarte 50 Jahre alt.
Aber er beweist, dass er zumindest im Moment über diese Fähigkeit
verfügt: Mit dem Boom der Digitalfotografie schien das Ende des auf
Papier gedruckten Fotos gekommen. Kamerahersteller setzten auf
digitale Fotografie oder gingen unter. Der amerikanische Fotokonzern
Eastman Kodak, zur Ikone geworden mit analogem Film- und
Fotomaterial, stellte 2012 einen Insolvenzantrag.

Dieser Weg schien auch Cewe Color vorgezeichnet. Doch die
Oldenburger haben die Zweifler überrascht. Sie haben erkannt, dass
gedruckte, anfassbare Fotos in der digitalisierten Welt sehr wohl
ihre Abnehmer finden, sofern man sie diesen bequem, in zeitgemäßer
Form – etwa als Fotobuch – und individuell gestaltbar anbietet. Die
Zahlen, die Cewe Color nun vorgelegt hat, belegen seine
Wandlungsfähigkeit.

Christian Schaudwet

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