Ehrgeizig
Wer sich keine Ziele setzt, hat schon verloren. Diesen Satz kennen
alle Schüler höherer Klassen, und er gilt erst recht für
Konzernlenker wie Dieter Zetsche. Seit 2006 führt er den Autobauer
Daimler, steuerte ihn durch schweres Fahrwasser und schaut jetzt
ehrgeizig nach vorn: Bis 2020 möchte er seine Rivalen BMW und Audi
beim weltweiten Pkw-Absatz hinter sich lassen. Das wird schwierig.
Denn die Musik im weltweiten Autohandel spielt zunehmend in Asien.
Für Audi ist China schon jetzt der größte Absatzmarkt, Mercedes hinkt
den Verkaufszahlen seiner bayerischen Wettbewerber dort bisher
hinterher. Jetzt handeln die Stuttgarter: Der Einkauf beim
chinesischen Langzeitpartner BAIC soll sich auszahlen, er hat
immerhin 600 Millionen Euro gekostet. In Europa wird das Geschäft
durch die Finanzkrise in den südlichen Ländern zunehmend schwierig,
aber damit haben alle Autoproduzenten zu kämpfen. Auf dem Heimatmarkt
feiert Daimler gerade die erfolgreiche Einführung der neuen A-Klasse,
bei der 40 Prozent der Käufer vorher ein Konkurrenzfabrikat gefahren
haben. Diese Eroberungsrate ist hoch, auch scheint die Planung
aufzugehen, jüngere Käufer zu erreichen. Denn Mercedes will und muss
weg vom Image der leicht angestaubten Marke. Allerdings muss auch die
Qualität stimmen: In den letzten Jahren gab es enttäuschend viele
Mängel nach dem Anlauf neuer Modelle. Das muss aufhören.
Gerd Placke
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