Zu viel Staat schadet EADS
Der Ankauf weiterer Staatsanteile am europäischen Luft- und
Raumfahrtriesen EADS über die KfW-Bank ist falsch. Er widerspricht
auch der bisherigen und für gut befundenen Linie, sich nicht mit
staatlichem Kapital an Privatunternehmen zu beteiligen.
Sicherlich hat sich in den vergangenen Monaten kein Käufer für den
7,5-Prozent-EADS-Anteil von Daimler gefunden oder war aus politischen
Gründen nicht genehm. Aber jetzt daraus eine staatliche Zwangslage zu
konstruieren und vielleicht auch Gründe der nationalen Sicherheit
anzuführen hält nur auf den ersten Blick einer Überprüfung Stand.
Staatliche Einflussnahme im Sinne eines Vetorechts bei elementaren
Unternehmensentscheidungen ist auch mit einer geringen
Schlüsselbeteiligung möglich.
Zu viel staatlicher Einfluss wird zudem der Entwicklung und dem
Wachstum von EADS nicht dienlich sein. Der Konzern muss sich global
aufstellen, Kernmärkte sind Nordamerika, Asien/Pazifik und Europa.
Hier kann zu viel staatlicher Einfluss auf Beschäftigungspolitik oder
Standortfragen für die Wettbewerbsfähigkeit ebenso hinderlich sein
wie in Gesprächen mit anderen nationalen Regierungen als Kunden.
Für die Zukunft von EADS wäre es besser gewesen, alle Beteiligten
hätten zusammen einen geeigneten privaten Investor und eine
praktikable Schlüsselbeteiligung für die staatlichen Gesellschafter
Frankreich, Deutschland und Spanien gesucht.
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