Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Japan / Toyota

Toyota kreist um sich selbst

Für den japanischen Autokonzern Toyota kommt es derzeit
knüppeldick. Nicht nur, dass der einstige Branchenprimus in diesem
Jahr auf Platz drei der führenden Autokonzerne weltweit abrutscht,
unter GM und Volkswagen. Erstmals schlug sich der Konzern beim
Betriebsgewinn im zweiten Quartal auch schlechter als Nissan, die
Nummer zwei in Japan. Allein der Erfolg des heimischen Rivalen zeigt
schon: Es ist zu kurz gedacht, die Probleme bei Toyota vor allem auf
den Tsunami oder jetzt auf das Hochwasser in Thailand zu schieben.
Nissan müsste von diesen Havarien sonst ebenfalls hart getroffen
sein. Tatsächlich aber feiert der Konzern gerade in jüngster Zeit
große Erfolge.

Anders als Toyota hat der Rivale die Zeichen der Zeit besser
erkannt: Der Trend in der Autobranche geht schon länger zu engerer
Kooperation. Weltweit schmieden die Giganten neue Allianzen, vor
allem, um den technologischen Herausforderungen wie dem Übergang vom
Verbrennungs- zum Elektromotor zu begegnen. Gerade erst hat Daimler
Interesse bekundet, mit Nissan Motoren zu entwickeln. Dagegen kreist
die Toyota-Führung noch zu stark um sich selbst. Neue Modelle sollen
möglichst unabhängig entwickelt werden; erwünscht ist auch, dass die
Zulieferer nah, wenn nicht sogar im Heimatmarkt Japan liegen. Toyota
muss sich stärker öffnen, wenn es im harten Wettbewerb der Autobauer
nicht weiter zurückfallen will.

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