Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Sanicare

Vertrauen ist der Anfang

Das Vertrauen, das Sanicare in den letzten Wochen so überraschend
verspielt hat, ist ein kostbares Gut, um das es nun wieder zu werben
gilt. Nicht nur durch bezahlte Werbung im Fernsehen oder in
Zeitungen, sondern durch Leistung, Zuverlässigkeit, Konstanz. Ob das
Unternehmen Gelegenheit dazu bekommt, hängt davon ab, ob sich Käufer
für die insolvente Versandapotheke finden – was wiederum davon
abhängt, ob diese schwarze Zahlen schreiben kann oder das Imperium
von Johannes Mönter auf Bad Laerer Heidesand gebaut war.

In den letzten Monaten mehrten sich die Zeichen, dass das
Geschäftsmodell Versandapotheke Probleme hat. Die niederländische
Doc-Morris-Apotheke wurde gerade an den Schweizer Konzern Zur Rose
verkauft, zur Hälfte des erhofften Preises.
Sanicare-Insolvenzverwalter Bünning versucht derzeit auch die
zahlungsunfähige Bremer Hirsch-Apotheke an den Mann zu bringen,
ebenfalls eine Kombination aus niedergelassener und Versandapotheke.
Es ist eben eine sensible Ware, mit der die Versandapotheken handeln:
Medikamente, die über Wohl und Wehe eines Menschen entscheiden
können. Mancher lässt sich da lieber von einem „echten“ Menschen
hinter dem Apothekentresen beraten als von einer Telefonstimme, sei
sie noch so freundlich und kompetent. Auch hier gilt der Satz, mit
dem schon eine Bank um Kunden warb: Vertrauen ist der Anfang.

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