Mit Milliarden ins Aus
Eine deutsche Zukunftsbranche schwächelt: Die Krise beim Erlanger
Kraftwerksentwickler Solar Millennium offenbart das Dilemma eines
ganzen Industriestandortes. Deutschland ist dank seiner gesetzlichen
Vorgaben Spitzenverbraucher von erneuerbaren Energien. So stammt mehr
als jede fünfte Kilowattstunde aus Sonne, Wasser, Wind und Co.
In der Bundesrepublik hat der Traum vom sauberen Strom aus der
Steckdose seinen Anfang genommen. Der zeitliche Vorsprung für die
deutsche Solarindustrie scheint aber aufgebraucht. Das zeigt Solar
Millennium mit der Aufgabe des amerikanischen Marktes. Den deutschen
Unternehmen der Solarindustrie fällt es immer schwerer, sich auf dem
Weltmarkt zu behaupten. Ein Grund dafür sind die billigeren
Produktionskosten im Ausland.
Viel wichtiger aber ist: Diese Schwäche könnte ausgerechnet an den
Milliarden-Subventionen der Bundesregierung liegen, mit denen eine
ganze Branche seit Jahren gemästet wird. Denn dieses leicht verdiente
Geld hat die Gesetze des Marktes ausgeschaltet. Es hat dazu geführt,
dass deutsche Solar-Unternehmen weniger in Forschung und Entwicklung
ihrer Produkte investieren. Nach Jahren satter Gewinne kommt jetzt
das böse Erwachen. Die Konkurrenz aus dem Ausland zieht vorbei. Weil
Forschung Zeit braucht, wird sich an der Dominanz der ausländischen
Firmen so schnell auch nichts ändern.
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